02.10.07

GINO CAVALLINI IM INTERVIEW

Dem VSV-Blog ist es gelungen, Kontakt zu Gino Cavallini, der in seinen beiden VSV-Saisonen 98/99 und 99/00 zu einem der größten Helden der Klubgeschichte wurde, aufzunehmen. Im Folgenden ein kurzes Interview als Erinnerung an einen blau-weissen Star vergangener Tage.


Gino Cavallini, wie er heute aussieht.


Gino, es sind fast zehn Jahre vergangen, seit Du einen Vertrag beim VSV unterschrieben hast. Mit dieser zeitlichen Distanz: Was denkst Du über Deine Zeit in Villach?

Villach war und wird weiterhin einer der tollsten Plätze sein, an denen ich gelebt habe. Mit meiner Familie spreche ich oft über unsere Zeit dort und über die Freunde, die wir dort gefunden haben. Ich kann nur eines sagen: Sollte sich die Gelegnheit ergeben, dorthin zurückzukehren, wir würden nicht zögern, es zu tun!

Gibt’s ein Ereignis aus dieser Zeit, an das Du Dich besonders gerne zurückerinnerst?

Natürlich war der Titelgewinn im Finale gegen Klagenfurt 1999 ein Highlight meiner Karriere. Und ganz besonders der Empfang, der uns danach von tausenden Menschen in den Straßen Villachs bereitet wurde, ist etwas, an das ich mich mein ganzes Leben lang erinnern werde.

Die Mannschaft, die der VSV in Deinem ersten Jahr in Villach stellte, war die wohl beste, die der Verein in seiner gesamten Geschichte hatte. Stehst Du noch mit jemandem von damals in Kontakt?

Ja. Ich spreche noch immer alle paar Monate mit Giuseppe Mion. Und dann treffe ich jedes Jahr viele von den jungen Cracks, mit denen mein Sohn damals im Villacher Nachwuchs zusammenspielte, wenn wir immer im Frühjahr zu einem Jugendturnier nach Zell am See kommen. In den letzten vier Jahren war ich zwei Mal dort und ich hoffe, dass ich auch im kommenden Frühjahr ein Team aus den USA dorthin bringen kann. Mein guter Kumpel Toni Darohs kommt auch immer einen Sprung in Zell vorbei, wenn sein Sohn (Anm.: VSV-U20-Spieler Anton Darohs) nicht gerade selbst spielt. Und Chute, ebenfalls ein Freund aus alten Villacher Tagen, treffe ich auch, um in Erinnerungen zu schwelgen. Bei den letzten beiden Turnieren haben wir immer gegen die Kärntner verloren, er zieht mich dann etwas auf, hehe.

Du bist nach wie vor sehr intensiv im Hockey-Business aktiv, arbeitest als Coach. Wie genau sieht das Leben von Gino Cavallini im Jahr 2007 aus?

Bis vor Kurzem habe ich für ein Immobilienunternehmen gearbeitet, das im Eishockey-Bereich aktiv ist, also über die ganzen Vereinigten Staaten Eishallen besitzt und betreibt. Ich war auch Vorsitzender und sportlicher Leiter von zwei nachwuchsorientierten Hockeyclubs in Chicago (Illinois) und Milwaukee (Wisconsin). Jetzt bin ich aber mit der Familie in St.Louis ansässig geworden, an dem Platz, wo meine NHL-Karriere begann. Ich arbeite im Management einer Immobilienfirma und coache außerdem ein sehr starkes U16-Team hier in der Stadt, das auf der höchsten Ebene im US-Nachwuchshockey spielt. Den Trainerjob dort teile ich mir mit meinem Bruder Paul, mit dem ich damals schon hier bei den Blues zusammenspielte. Wir sind also sozusagen wieder zu unserem ersten großen Eishockey-Meilenstein zurückgekehrt.

Der VSV hat nach wie vor noch nie in der Klubgeschichte die Play-Offs verpasst, er hat zuletzt 17 Mal in Folge den KAC geschlagen, war 2006 Meister. Verfolgst Du die Entwicklung in Villach noch?

Natürlich. Ich halte mich über das Internet stets am neuesten Stand. Und ich bin begeistert, dass Kromp und Lanzinger noch spielen - wahre Athleten durch und durch!

Stichwort KAC: Was bedeuteten Dir, einem so hoch dekorierten Crack mit beeindruckender Karriere, die Kärntner Derbys?

Um ehrlich zu sein, habe ich etwas Derartiges noch nie erlebt, bevor ich nach Villach kam. Und ich glaube auch nicht, dass es wahrscheinlich ist, dass ich soetwas noch einmal an einem anderen Platz erleben werde. Diese knisternde Atmosphäre und der Support waren unübertroffen!

Unübertroffen war auch die Freude, die Du uns bereitet hast, indem Du zwei Jahre lang für den VSV spieltest! Danke dafür und alles Gute, Gino!

Danke vielmals! Ich möchte auf diesem Weg auch alle meine alten Freunde aus Villach grüßen. Ich vermisse Euch und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen! Alleine dieses Interview hat sehr viele schöne Erinnerungen an die Stadt und die Leute dort zurückgebracht - danke!