06.08.07

INTERVIEW MIT GERT ACKER


Gert, Deinen Karriereverlauf haben wir schon in einem Artikel nachgezeichnet, was uns aber auch interessiert: Wie kam es überhaupt dazu, dass Du, obwohl Du in Salzburg geboren bist, Deine ganze bisherige Laufbahn in Deutschland verbracht hast? Seit wann bist Du schon in unserem Nachbarland?

Meine Mutter ist Salzburgerin, mein Vater Deutscher. Meine Geschwister und ich wurden in Salzburg geboren und unsere Familie ist dann 1987 nach Deutschland gezogen.


Du hast zuletzt sechs Jahre und 321 Partien in der DEL gespielt, warst als Förderlizenz-Spieler auch öfter kurzfristig in untere Ligen verliehen. Was sind Deine schönsten sportlichen Erinnerungen aus den vergangenen sechs Jahren?

Mein erstes Jahr in der DEL mit dem Erreichen des Halbfinales mit den Kassel Huskies. Und natürlich auch die Finalserie in der vergangenen Saison mit Nürnberg gegen Mannheim.

Als der EC VSV Deine Verpflichtung bekanntgab, warst Du für einige ein unbeschriebenes Blatt, Überraschung gab es auch speziell dahingehend, dass Du als Doppelstaatsbürger das Legionärskontingent nicht belastest. Wie kam der Kontakt zu Deinem neuen Klub zu Stande?


Das lief über meinen Kumpel aus Kasseler Tagen, Dany Bousquet.


Wieso gerade heuer der Wechsel nach Österreich? Gab es andere Angebote?


Ich wollte in einer Mannschaft mit Titelambitionen spielen und dabei eine gewichtigere Rolle übernehmen, offen gesagt auch in einem Team mit weniger Legionären. Es gab auch Gespräche mit einigen anderen Klubs, aber der VSV hat sich am meisten um mich bemüht.


Was weißt Du schon über Deinen neuen Verein?


Über Dany Bousquet habe ich schon einiges über Villach erfahren, außerdem konnte ich mir bei einem Besuch im Juni selbst einen ersten Eindruck verschaffen.


Kennst Du manche Deiner neuen Mitspieler schon?


Eben Dany Bousquet aus Kassel. Einige der anderen Jungs konnte ich im Juni, als ich in Villach war, kurz kennenlernen.


Der VSV war in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich und setzt im Gegensatz zu den anderen investitionswütigen Klubs in der Liga auf Kontinuität, der Kader blieb auch heuer im Sommer nahezu unverändert. Was sind Deine Erwartungen für Deine Zeit in Villach?

Diese Tatsache spricht für den Verein und ist sehr sympathisch und authentisch. Und der Erfolg des Teams spricht ja für sich. Dass ein Kader für eine neue Saison mit nur einem Zugang verändert wird, erlebe ich zum ersten mal, und bin davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist!


DEL und Österreichische Liga weisen einige Gemeinsamkeiten auf – beispielsweise werden Vereine der Marktanlage entsprechend auch mal eben in einer neuen Stadt ohne gewachsene Hockeytradition aus dem Boden gestampft – genauso gibt es viele Unterschiede. Einer davon: In Österreich spielen drei ausländische Teams in der Liga mit. Was hälst Du davon?


Das ist eine aus der Not an Teams geborene Situation, die ich aber sehr gut finde. Die Auswärtsfahrten sind aber trotzdem nicht lang. Und zumindest Jesenice konnte letzte Saison ja viel Qualität und gute Spieler in die Liga bringen.


Wann wirst Du nach Villach übersiedeln?


Ich werde in der Woche vor dem Trainingsauftakt nach Villach kommen.


VSV-Trainer Greg Holst war mit Deiner Verpflichtung ausdrücklich zufrieden, er meint, dass Du dem Spiel des VSV wesentliche Impulse verleihen wirst können. Wo siehst Du selbst Deine Stärken, was sind Deine Vorzüge?


Ersteres hoffe ich! Über meine Vorzüge verliere ich lieber nicht zu viele Worte. Ich hoffe, von Verletzungen verschont zu bleiben. Und was dann meine Stärken sind, das können die Fans dann selber sehen.


Steht schon fest, mit welcher Rückennummer Du im Adler-Trikot zu sehen sein wirst?


Ich habe immer mit der 20 gespielt. Da die aber schon an Mickey Elick vergeben ist, habe ich mich jetzt für die 23 entschieden. In Nürnberg spielte Christian Laflamme mit der 23, ein außergewöhnlicher, beeindruckender Spieler und Mensch und ein absolutes Vorbild auf dem Eis. Er hat mir nach dem letzten Saisonspiel sein Trikot als Andenken geschenkt.


Was bei Eishockeyspielern, speziell in Deinem Alter, nicht alltäglich ist: Du hast bereits einen Studienabschluss…


Ja, ich habe 2006 mein Diplom für Sportmanagement erhalten, das ich mittels Fernstudiums erreicht habe.


Abschließend noch eine Frage: Welche Schlagzeile möchtest Du nach der Saison 2007/08 in den Kärntner Tageszeitungen lesen?

Der VSV gewinnt das letzte Finalspiel!

Gert, vielen Dank dafür, dass Du Dir für unsere Fragen Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir eine tolle Zeit in Villach, dass es so läuft, wie Du Dir das vorstellst, und dass Du Dich schnell und friktionslos in unserer großen VSV-Familie einlebtst. Alles Gute!