19.09.07

SAISONVORSCHAU, TEIL VI

GRAZ 99ERS

Gründungsjahr: 1999
Meistertitel: keine
Heimhalle: Eishalle Graz-Liebenau (4.050 Plätze, davon 3.050 Sitzplätze)
Homepage: www.99ers.at
VSV-Bilanz 2006/07: 8 Spiele; 6 VSV-Siege, 2 Niederlagen (davon eine im Penaltyschießen); Torverhältnis 32:25 (+7). Top-Scorer: Bousquet 16 (7+9), Elick 12 (3+9), Peintner 11 (6+5) bzw. Day 9 (4+5), Guillet 9 (3+6), Brulé 7 (4+3).


Die Graz 99ers, in den vergangenen Jahren zuverlässiger Prügelknabe der EBEL, haben den Sommer über wieder einmal kaum einen Stein auf dem anderen gelassen, es im Wesentlichen jedoch ein weiteres Mal versäumt, die wirklich erfolgshemmenden Faktoren im Verein zu beseitigen. Der in der Liga engste Verbündete der für die totale Legionärsfreigabe eintretenden Vienna Capitals hat gleich 19 Spielern, die im Vorjahr noch vor den immer magereren Kulissen in Liebenau spielten, den Laufpass gegeben, zwölf neue Spieler wurden an die Mur geholt. Auch wenn es heuer näher an der Realität ist, als es im Vorjahr der Fall war, hat Präsident Pildner-Steinburg in diesem Sommer auf populistische Kampfansagen bezüglich der „besten 99ers, die es je gab“ (eine Aussage, die bei einer damals siebenjährigen Vereinsgeschichte umso grotesker anmutete) verzichtet, wie lange in Graz jedoch wirklich Ruhe herrschen wird, bleibt abzuwarten.
Die Steirer haben ihre Mannschaft in allen Teilen stark verändert, auch das Trainerzepter schwingt - wieder einmal - ein neuer Mann: Der 55jährige Kanadier Larry Sacharuk, der im Vorjahr erst während der Saison Trainer in Innsbruck wurde, unterschrieb überraschender Weise gleich einen Vertrag über drei Jahre. Sein Co-Trainer ist VSV-Sympathisant und Ex-Adler Mike Shea, der im Vorjahr bereits interimsmäßig in Graz an der Bande stand.
Nach dem Legionärs-Flop Passmore im letzten Jahr setzen die 99ers im Tor heuer auf österreichische Keeper: Bernhard Bock, die Nummer drei aus Salzburg, und Oldie Claus Dalpiaz aus Innsbruck bilden das neue Gespann. Vor ihnen in der Defensive heißt der Führungsspieler auch in dieser Saison Tommy Jakobsen, zudem wurden vier Legionäre und die Ergänzungsspieler Neubauer (VSV) und Pittl (Salzburg) geholt, während die „Nationalspieler“ Hala und Mattie auch beim Klub verblieben.
Im Angriff konnten die stakren Kanadier Guillet und Day, im Vorjahr mit 52 bzw. 63 Scorerpunkten vereinsintern ohne Konkurrenz, gehalten werden, auch Defensiv-Center Washburn und eine Reihe junger Österreicher, allen voran der äußerst talentierte Kevin Kraxner, bekamen neue Verträge. Dieser verbliebene Stamm wurde um Heimkehrer und Publikumsliebling Ivo Jan, Ex-KAC-Stürmer Anthony Iob und drei weitere Neuzugänge ergänzt, sodass dem Trainerteam am Papier vier Angriffsfrormationen zur Verfügung stehen.
Mit diesem Kader möchte der Verein das Image der grauen Maus der Liga ablegen und nach zuletzt sehr schwachen Jahren wieder in höhere Tabellenregionen vorstoßen. Auch das Publikum gilt es wieder für sich zu gewinnen, denn sowohl daheim (2006/07 nur 2.016 pro Partie) als auch auswärts hatte Graz im Vorjahr den geringsten Zuseherzuspruch aller Klubs zu verzeichnen. Vom Spielermaterial her wäre eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den letzten Spielzeiten zu erwarten, für wirklich durchschlagenden Erfolg haben die 99ers jedoch nach wie vor zu viele Problemfelder im Verein: Ein farbloser Trainer, ein unterdurchschnittliches Torhüter-Duo und keinerlei Eishockey-Kompetenz auf der Führungsebene.

Gegen den VSV gelang dem letztjährigen Tabellenschlusslicht in regulärer Spielzeit nur ein einziger Sieg, als es im achten und letzten Duell in Liebenau sogar ein Shutout für Nachwuchsgoalie Weinhandl gab. Im Dezember verlor der VSV in Graz eine zweite Partie nach Penaltyschießen, die restlichen sechs Spiele zwischen diesen beiden Klubs gingen jedoch an Villach, Tordifferenz 32:25 für Blau-Weiß. Überragend in den Duellen mit den Steirern war im Vorjahr Dany Bousquet, der gleich 16 Punkte sammelte. Auch Verteidiger Mickey Elick scorte häufig: Zwölf Punkte gingen auf sein Konto, wobei speziell das Duell in Villach im November (4:3 n.P) zu einer richtiggehenden Gala von ihm wurde: Eine Vorlage, zwei Tore, darunter der spielentscheidende Penalty. Auf Grazer Seite taten sich beim Punktesammeln speziell die Legionäre Brulé, Guillet und Day hervor, bemerkenswert ist, dass von allen 99ers-Spielern, denen im Vorjahr gegen den VSV zumindest ein Tor gelang, nur noch sieben im diesjährigen Kader stehen.



TEAMBEWERTUNG


TORHÜTER
Die große Schwäche der Grazer im Vorjahr war die Position des Torhüters. Der vor der Saison geholte Steve Passmore konnte die Erwartungen nie erfüllen, war später auch lange verletzt, der als sein Ersatz zwischendurch kurzzeitig verpflichtete Pavel Nestak kam ebenso nicht an seinen ehemaligen Level in Linz heran. Außerdem waren auch noch Bartolomäus und Weinhandl 16 bzw. elf Mal im Einsatz. Keiner der vier eingesetzten Keeper bekam konstant das Vertrauen, stark fluktuierende Leistungen waren die Folge. Heuer steht demnach keiner der vier mehr im Kader, wobei diese Entscheidung speziell beim talentierten Fabian Weinhandl (20) mehr als fragwürdig ist, da er zweifelsfrei über das Potential verfügen würde, als Backup hinter einer klaren und stabilen Nummer eins über die Jahre zu einem Goalie mit Bundesliga-Niveau zu reifen.
Nachdem zuletzt zwei Mal mit Legionären zwischen den Pfosten die Play-Offs klar verpasst wurden, versucht es Graz heuer wieder mit einem österreichischen Gespann. Aus Salzburg kam die nominelle Nummer drei Bernhard Bock (26), der im Vorjahr in 19 Partien den verletzten Reinhard Divis vertrat, vor den Play-Offs jedoch den Schweden Eriksson vor die Nase gesetzt bekam. In seinen Eisätzen machte der gebürtige Steirer eigentlich eine ausgesprochen gute Figur, sein Manko ist allerdings, dass er sich in seiner bisherigen Karriere noch bei keiner Bundesliga-Mannschaft als Stammgoalie etablieren konnte. Ebenfalls neu im Kader ist mit Claus Dalpiaz (35) der langjährige Innsbrucker Nummer-eins-Keeper. Er konnte in den vergangenen Spielzeiten zwar immer weniger mit dem steigenden Niveau der Liga mithalten, Trainer Sacharuk dürfte ihn aber nicht grundlos aus Tirol mitgebracht haben. In Graz dürfte es somit keine klar festgelegte Nummer eins vor Saisonbeginn geben, wenngleich Dalpiaz anfangs leicht zu favorisieren ist, sich im langen Saisonverlauf jedoch der talentiertere Bock als durchsetzen sollte.

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ABWEHR
Die 99ers verfügten im Vorjahr über die schwächste Defensive der gesamten Liga, daheim, auswärts und gesamt gerechnet kassierten sie mit Abstand die meisten Gegentore. Dass der Stammtorhüter der Mannschaft mit den zweitmeisten Gegentoren neu an die Mur kommt, stimmt hier nicht gerade positiver. Dementsprechend groß war der Bedarf nach Veränderungen in den Abwehrreihen, im Besonderen, da mit Jiri Hala (35) im Vorjahr nur ein einziger Verteidiger eine positive Plus/Minus-Bilanz vorweisen konnte.
Kopf der aus zehn Cracks bestehenden 99ers-Defence 2007/08 wird auch in diesem Jahr der Norweger Tommy Jakobsen (36) sein, gegen den im Vorjahr zwar über 200 Strafminuten verhängt wurden, der allerdings Führungsqualitäten und viel Übersicht unter Beweis stellte und mit 39 Punkten auch recht erfolgreich scorte. Mit Mark Brunegger (21) und den beiden Eingebürgerten Hala und Jamie Mattie (27), der es im Vorjahr unerklärlicher Weise sogar in den WM-Kader von Jim Boni brachte, sind drei weitere Verteidiger beim Verein geblieben, der 2006/07 vom VSV ausgeliehene und lange verletzte Alexander Neubauer (21) erhält ebenfalls eine neue Chance.
Zu ihnen gesellen sich der aus Salzburg geholte Stefan Pittl (23), der eine ausgesprochen dürftige Saison hinter sich hat (einziger Verteidiger mit einer negativen Plus/Minus-Statistik beim letztjährigen Meister) und an der Salzach wohl dauerhaft ins Nationalliga-Farmteam abgeschoben worden wäre. Neu in Graz sind auch die beiden US-Legionäre Doug Nolan (31), ein langjähriger AHL-Verteidiger mit stark defensiver Ausrichtung und reichlich Strafen, sowie Nick Martens (25), der sich in der AHL nicht durchsetzen konnte und ebenso eher der Kategorie „Stay at home“-Defender zuzuordnen ist.
Kurz vor Saisonbeginn reagierten die 99ers auf die Verletzungen von Mattie und Hala und stockten ihren Verteidiger-Stand auf zehn (davon sieben nicht in Österreich Geborene!) auf. Aus der Organisation der St.Louis Blues, für die er drei Mal in der NHL am Eis stand, kam mit Mike Stuart (27) - nicht genug die Namensgleichheit mit dem VSV-Helden, wird er auch noch die Trikotnummer vier tragen - ein weiterer US-Amerikaner. Er spielte im Vorjahr bei den Peoria Rivermen, wo er einst auch mit einem anderen Ex-Grazer ähnlichen Alters und ähnlicher Fähigkeiten spielte: Scott Crawford, der 20006/07 nach 31 Einsätzen für die Grazer keinen neuen Vertrag bekam. Auch Stuart könnte sich in die Reihe der vielen Grazer Schnellschuss-Verpflichtungen ohne wirklichen sportlichen Wert für das Team eingliedern.
Der zweite Defensiv-Neuzugang kurz vor Saisonbeginn heißt Jonathan Coleman (32), der 2002/03 schon ein Jahr in der Bundesliga bei den Vienna Capitals spielte, aber seit fast zehn Jahren mindestens ein Mal pro Spielzeit den Verein wechselte, was gewisse Rückschlüsse auf seine wenig herausragenden Fähigkeiten zulässt. Er konnte sich seit seinem Wien-Engagement weder in der DEL (Köln) noch in der NLA (Ambri) durchsetzen, auch sein Jahr in Schwedens zweiter Liga, wo er bei Malmö Neo-Nationaltrainer Bergström zum Coach hatte, war von bescheidenem Erfolg gekennzeichnet.
Unterm Strich scheint in der Grazer Defensive mehr die Quantität denn die Qualität zu stimmen. Jakobsen gehört zu den besten Verteidigern der Liga, Nolan kann ein gestandener Aufräumer vor dem Tor werden, der Rest sind eher kurzfristig aus der Not heraus verpflichtete und nicht wirklich langfristig beobachtete oder mit dem vorhandenen Kader abgestimmte Mitläufer-Typen. So grotesk wie wie hohe Anzahl an Legionären oder Eingebürgerten in der Abwehr mutet auch das sommerliche Transfertheater um Lance Ward an: Der „Bad Boy“ der letztjährigen Elitserien-Meisterschaft (HV71) wurde in der lokalen Presse und auf der klubeigenen Homepage schon als Neuzugang präsentiert, ehe diese Meldung ein paar Tage später wieder kleinlaut zurückgezogen werden musste, da der Kanadier in Jönköping verblieb.

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ANGRIFF
Die 99ers kassierten im Vorjahr nicht nur die meisten Gegentore, sie erzielten auch gleichzeitig die wenigsten Treffer der gesamten Liga. Lediglich das Legionärstrio Steve Brulé, Greg Day (30) und Robert Guillet (35) schaffte im Saisonverlauf mehr als durchschnittlich einen Punkt pro Partie. Den beiden Letztgenannten brachten ihre Leistungen neue Verträge ein, auch Steve Washburn (32) durfte trotz vieler Strafen, weniger Toren und einer schlechten Plus/Minus an der Mur bleiben. Zu diesem Trio wurden vom Tabellenschlusslicht drei weitere Legionäre verpflichtet: Mit dem langjährigen KAC-Goalgetter Anthony Iob (36/128 Tore in knapp fünf Jahren), der die letzte Saison, nachdem er in Klagenfurt geschasst wurde, bei Visp in der zweiten schweizer Liga zu Ende spielte, wurde ein torgefährlicher Angreifer, der die Liga bestens kennt und bei dem man genau weiß, was man an ihm hat (und was nicht), verpflichtet. Außerdem wurde der slowenische Angreifer und Grazer Publikumsliebling Ivo Jan (32) zum Klub zurückgeholt. Er spielte bereits 2001/02 und 2003/04 an der Mur, war also Teil der letzten Grazer Mannschaft, die es in die Play-Offs schaffte. Er soll einer der Garanten dafür sein, dass es die 99ers endlich wieder in die Post-Season schaffen und dort dann nach Möglichkeit auch ihre schwarze Serie (kein einziges gewonnenes Play-Off-Spiel in 13 Versuchen der Vereinsgeschichte!) beenden können. In seinen bisherigen zwei Spielzeiten im Klub traf Jan fast nach Belieben: 61 Volltreffer in nur 75 Partien sprechen Bände, zudem holte er 2005 mit nur einem einzigen Einsatz im siebten und entscheidenden Finale bereits einen Meistertitel mit den Vienna Capitals. Nach zwei Jahren in der DEL bei Kreefeld ist er nun wieder in der EBEL zurück und könnte trotz zuletzt zunehmend schwächeren Statistiken zu einem der großen Goalgetter der Liga avancieren. Dritter neuer Legionär im Grazer Angriff ist der 26jährige Kanadier Trevor Jon Caig, bei dem allerdngs abgewartet werden muss, ob er am Bundesliga-Niveau bestehen kann. Seine beiden letzten Stationen, die ersten in Europa, waren mit Nijmegen aus Holland und dem deutschen Drittligisten Heilbronn wenig namhafte Vereine.
Auch Österreicher hat Graz für die Offensive verpflichtet: Aus Innsbruck brachte Trainer Sacharuk den als „ewiges Talent“ verschrieenen Patrick Mösmer (24) mit. Nach einigen Jahren eher stagnierender Leistungen in Tirol könnte ihm eine Luftveränderung gut tun. Als interessant könnte sich auch die Verpflichtung von Andreas Kleinheinz (24) vom deutschen Zweitliga-Absteiger Kaufbeuren herausstellen: Der deutsch-österreichische Doppelstaatsbürger ist klein, schnell und wendig, bringt viel Moral und Kampfgeist mit, sich in der Liga zu behaupten, und kostet zumindest wenige Punkte aus dem Kontingent.
Fünf österreichische Ergänzungsspieler sind darüber hinaus bei den 99er verblieben, neben den beiden Ex-Villachern Daniel Schildorfer (25) und Stefan Herzog (24) auch Harry Lange (23) und Jungspund Florian Dinhopel (20) sowie der sehr talentierte, enorm schnelle Skater Kevin Kraxner (21), der im Vorjahr respektable 19 Punkte scorte (davon fünf gegen den VSV), schon ins Nationalteam schnupperte und heuer einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung zu einem Spitzen-Österreicher in der EBEL vollziehen könnte.
Neben dem genannten Brulé verzeichneten die 99ers im Angriff im Vergleich zur Saison 2006/07 gleich zehn Abgänge, unter ihnen Gerhard Göttfried, der keinen Arbeitgeber in der EBEL mehr finden konnte, und der nach Wien weitergewanderte Ex-Villacher Andreas Judex, der im Vorjahr mit 25 Punkten eine achtbare Saisonleistung zeigte und mit 13 Treffern sogar viertbester Torschütze im gesamten 99ers-Kader des Vorjahres war.
Summa summarum haben die Grazer eine verhältnismäßig namhafte Angriffsabteilung zusammenstellen können, in der sich mit Day, Iob, Jan und Guillet vier zwar relativ alte, dafür aber brandgefährliche Legionäre wiederfinden, die allesamt im Alleingang ein Spiel entscheiden können. Maßgeblich wird jedoch sein, dass zwischen diesem Quartett und dem Rest der vornehmlichen „Wasserträger“ leistungsmäßig ein nicht zu großes Loch klafft. Dafür könnte die Substanz an starken einheimischen Spielern allerdings zu gering sein.

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TRAINER
Schon in Feber, noch während der laufenden vergangenen Saison, ließen die Graz 99ers aufhorchen, als sie die Verpflichtung des Kurzzeit-Innsbruck-Trainers Larry Sacharuk bekannt gaben. Das Verwunderliche dabei war, dass der Verein, der in den letzten Jahren die Trainer fast so oft wechselte, wie diverse Funktionäre ihre persönlichen Vorlieben im Team, dem 55jährigen gleich einen Vertrag über drei Jahre anbot. Er soll den zuletzt erfolglosen, seit 2004 stets an der Play-Off-Qualifikation gescheiterten Grazern ein neues Gesicht verleihen und die Mannschaft langfristig ummodeln. Die vergleichsweise lange Vorlaufzeit bis zum Amtsantritt hat der als Spieler auf 153 NHL-Einsätze gekommene Sacharuk aber gleich ausgiebigst genützt und zwölf neue Cracks in den Kader geholt. Im Gegensatz zu manch anderem EBEL-Trainer hat er also weitestgehend einen Kader zur Verfügung, den er im Rahmen der Möglichkeiten selbst zusammengestellt hat. Ein Nachteil ist hingegen Sacharuks relative Unkenntnis der Liga, da er erst sehr kurz in Österreich arbeitet. Dieses Manko versuchte der Klub mit der Besetzung des Co-Trainer-Postens auszugleichen, wo mit Mike Shea ein exzellenter Experte im österreichischen Hockey gefunden wurde.
Sacharuk, der mit Greg Holsts Schwester verheiratet ist, kann allerdings auf eine wesentlich weniger glamouröse Trainerkarriere zurückblicken, als es seine aktive Zeit als Spieler war. Er trainierte primär kanadische Nachwuchsteams oder eher exotische europäische Klubs, seine letzte Station vor dem HC Innsbruck waren die Nijmegen Emperors in Holland, von wo er auch den neuen 99ers-Legionär T.J.Caig kennt.
Fakt ist, dass es in der Liga wesentlich namhaftere Trainer als den 55jährigen Kanadier gibt. Er steht in Graz vor der schweren Aufgabe, aus einem Kellerkind eine einigermaßen konkurrenzfähige Play-Off-Mannschaft zu machen. Das Spielermaterial dazu sollte gegeben sein, ob die 99ers unter ihm jedoch erstmals in ihrer Klubgeschichte nicht nur in die Play-Offs einziehen, sondern dort auch ein Spiel gewinnen können, bleibt abzuwarten. Und in Graz ist es auch nicht ausgeschlossen, dass bei ausbleibendem Erfolg ein Trainer trotz Drei-Jahres-Vertrag auf die Straße gesetzt wird.

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